Graue Wolken waren für Dienstag, den 4. Dezember angekündigt und so entschlossen wir uns, im Parque Nacional Puyehue wandern zu gehen. Die Nacht verbrachten wir bereits dort, so ging es direkt nach dem Frühstück los zur Bergbesteigung.
Es wurde schließlich doch ein warmer, sonniger Tag. Wir folgten roten Schildern und gelben Bändern immer weiter durch den Jungel. Kleine grün und braun schimmernde Eidechsen streiften unsere Wege. Sie waren, aber zu flink zum fotografieren. So querten wir sogar noch ein paar letzte Schneeinselchen, die vom Winter übrig geblieben waren.
Der Wald wurde immer dichter und aus der entspannten Wanderung wurde ein steiler Klettersport. Erschöpft aber sehr froh erreichten wir den höchsten Punkt des Berges. Von hier aus hatten wir den perfekten Rundumblick auf mindestens sieben Seen und drei Vulkane. Wahnsinn!
Nach einem schnellen Bergabstieg ging es nach Aguas Calientes, also zu den heißen Wasserquellen des Nationalparkes. Nach all der Anstrengung tat das sehr gut.
Am nächsten Tag erreichten uns die dunklen Wolken doch. Das war aber kein Problem, da wir sowieso in die Stadt Osorno fahren wollten, um ein Ersatzreifen zu kaufen und weitere Erledigungen zu unternehmen. In einer Autowerkstatt wurde fix das Loch in unserem platten Reifen gefunden und geflickt, sodass wir keinen neuen Reifen kaufen mussten.
Vom ersparten Geld konnte gleich auf dem Markt ein Laib Käse, Erdbeeren und frisches Gemüse gekauft werden. Mui rico!
Anschließend ging es zum nächsten Schlafplatz am Pazifik nach Pucatrihue.
Nach einer sehr stürmischen Nacht, in der unser Tisch ein paar Meter die Dünen heruntersegelte, aber nicht zerbrach(!), unternahmen wir eine wunderschöne Tour entlang der Küste. In jeder Bucht sahen wir spektakuläre Wellen an Felsen brechen.
Wir sind uns auch (fast) sicher, dass wir einen Delfin an der Küste vorbeiziehen gesehen haben.
Danach ging es zum Tanken und einkaufen nochmal nach Osorno. Abends schliefen wir am Lago Llanquihue in der Nähe von Frutillar und genossen den Nikolausabend mit Weihnachtskeksen, Baden und den Spielen „Mensch ärgere dich nicht“ und „Kniffel“.
Am nächsten Morgen ging es dann in die Stadt Frutillar. Dort siedelten sich, wie in vielen Städten dieser Gegend Chiles, einst deutsche Einwanderer an.
Man kann dort noch heute Marmelade, Torte und Kuchen kaufen und in Holzhäuschen wie im Schwarzwald mit Blick auf den Vulkan Osorno schlafen.
Es gibt eine sehr hübsche Seebrücke…
und ein großes, modernes Theater direkt am See.
Nach der vormittäglichen Stadtbesichtigung ging die Reise weiter in Richtung Vulkan Osorno. Mit Wanderschuhe und sommerliche kurzen Sachen ging es los.
Auf einem Weg aus Lavagestein und zum Teil noch verschneiten Wegen ging es den Vulkan hinauf.
Nach 1,5 Stunden erreichten wir den obersten Punkt, von dem aus man nur noch mit entsprechender Ausrüstung und Bergführer bis zur Spitze weiterwandern durfte. Was für ein Ausblick!
Abends hieß es wieder ab an den See und abkühlen.
Samstag haben wir uns Puerto Varas angesehen. Auch hier haben deutsche Siedler deutliche Spuren hinterlassen.
In der großen Kirchen der Stadt wurde die Auferstehung Marias gefeiert und die letzten Minuten des Gottesdienstes verfolgten wir noch mit.
Nun geht es weiter südlich. Wir wollen mit der Fähre auf die Insel Chiloé.
5 Kommentare
Kommentieren →Hallo ihr beiden, vielen Dank für die beiden letzten Artikel. Macht sehr viel Spaß es zu lesen. Herzlichen Gruß, Florian
Ihr Lieben!Omi und ich verfolgen Eure Reise mit viel Freude!Sehr haben uns auch die Gegensätze der Temperaturen erstaunt. Ihr könnt im Schnee sehr sommerlich in dieser Höhe wandern gehen.Wir freuen uns auf Eure wunderbaren Berichte.Liebe Grüße von der Familie.
Froehlichen Advent Euch Beiden.
bei so viel Urlaubmachen kann ich ja eigentlich nur neidisch sein. Euch sei es gegoennt.
Die Vulkane sehen sehr spannend aus. Sind Einige davon noch aktiv, also am Rauchen? Klar kann man Euren Standort googeln, aber vielleicht habt Ihr ja eine Landkarte mit eingezeichtetem Reiseverlauf? Vielleicht macht Ihr mal davon ein Foto.
Gute Reise weiterhin. E.
Wir hatten auch schon überlegt, aber noch nichts Gutes gefunden. Wir haben ja nur das Smartphone. Und ein Screenshot von Google Maps sah nicht gut aus.
Vielleicht finden wir noch was anschauliches oder jemand hat einen Tip…
Für uns auch! Wir bleiben Euch auf den Fersen und freuen uns über die herrliche Natur. Petra&Olaf.