Wo wir waren und sind, seht ihr hier: https://www.polarsteps.com/AlexEcke/1155771-sudamerika

Chilenisches und Argentinisches Patagonien

Der Beschluss steht fest: Wir wollen Weihnachten in El Calafate in Argentinien feiern. Zum Grenzübertritt fehlt uns noch der sogenannte Padron und eine Autoversicherung für die Länder außerhalb Chiles. Der Padron ist sowas wie der Fahrzeugschein und die Urkunde, dass das Auto uns gehört. An der Grenze wird er verlangt, nach dem Kauf dauert es aber noch ein paar Wochen, bis man ihn sich abholen kann. Diese sind nun um und wir bekommen am Morgen des 19. Dezember problemlos und zügig im Einwohnermeldeamt von Cochrane. Den Padron ließen wir auch gleich laminieren, nun hat es einen offizielleren Charakter. Andernfalls soll es bei manchen Grenzern Probleme geben.
Die Versicherung konnten wir leider nicht online über das Handy buchen. So fanden wir erst am Donnerstag eine Touristeninformation im Ort, in der wir fix am Computer das Anmeldeformular ausfüllen und drucken durften. Das feierten wir mit Lachs, Rote Beete und Kartoffelbrei zum Mittag mit diesem Ausblick.

Danach ging es vorbei an großen Rosenbüschen an den Strand von Lago Cochrane. Durch ein sommerliches Hoch konnten wir bei 25 Grad den Strand richtig genießen.

Der Lago Cochrane liegt im Parque Nacional Patagonia. Der Park entstand 2004 durch eine Initiative einer Nichtregierungsorganisation und umfasst etwa 69.000 Hektar. Er wird auch die Serengeti der Südhalbkugel genannt. Das mussten wir uns natürlich ansehen!
Am Donnerstag ging es in den Nationalpark.
Schon kurz nach dem Eingang wird man im Valle Chacabuco von kleinen und großen Herden von Guanakos begrüßt.

Guanakos

Da es bereits Nachmittag war, nahmen wir uns einen kürzeren Rundwanderweg von 11,5 Kilometern zum Lago Chico vor. Er startete nach einer abenteuerlichen Piste bergauf zum Mirador Douglas Tompkins. GLücklicherweise haben wir Allrad und, liebe Gutverdiener in Mitte und Prenzlauer Berg: dafür sind SUVs da und nicht für die 300 Meter zur Kita.
Danach führte der Wanderweg durch saftige grüne Wiesen und Trockenrasen, vorbei an Seen, hohen Bergen und wir durchquerten Flussbetten und tiefe Täler.

Und sahen einen großen Fuchs, der nur in Chile vorkommt, mehrere schwarze Spechte bei der Arbeit, bunte Schmetterlinge und wieder vereinzelte Guanakos.

Und Orchideen?!

An einem schönen Picknickplatz im Nationalpark verbrachten wir den Vollmondabend und stimmten uns mit „Kevin allein in New York“ auf die kommenden Weihnachtstage ein.

Am nächsten Morgen entdeckte Alex am nahgelegenen See drei Flamingos und Schwarzhalsschwäne.

Anschließend ging es in das wirklich sehenswerte Museum des Parks.

Vom Museum aus kann man direkt noch eine kleine einstündige Wanderung starten.

Sie führt vorbei an einem Campingplatz. Dort trafen wir mal wieder unsere Finnischen Bekannten und tauschten endlich Nummern aus. Vielleicht feiern wir Silvester zusammen.

Zum Mittag mussten die letzten Reste Salat, Butter und Käse aufgegessen und die Milch ausgetrunken werden, da man das alles nicht beim Grenzübertritt mit sich führen darf. Nach 1,5 Stunden Fahrt auf einer immer schlechter werdenden Straße, die das landschaftlich aber bei weitem wieder aufwiegt, erreichten wir die Chilenisch-Argentinische Grenze am Paso Rodolfo Raballos. Das ist ein sehr entspannter und nur von wenigen Reisenden genutzter Grenzübergang, denn wir waren die einzigen und die scharfen Kontrollen fielen auch aus, was uns sehr freute!

Direkt hinter der Grenze taten sich hohe Berge und Schafherden auf.

Danach wurde die Landschaft karger. Nur noch wenige Guanakos, dafür umso mehr Pumpagras säumten unseren Weg.

Wir schliefen an diesem wunderbaren kleinen Fluss.

Am vierten Adventsmorgen kreiste ein Andencondor über unserem fahrbaren Untersatz und ein Hase lief vorbei. Die Fische im Fluss sprangen ganz wild nach kleinen Fliegen über der Wasseroberfläche.

Wir fuhren auf der staubigen Piste weiter – kein Baum mehr weit und breit. Wir sind nun in der sogenannten „Pampa“. Dornen- und Grasbüsche und in der Ferne riesige Felsformationen zogen an uns vorbei.

Und auch einen Nandu (sieht aus wie ein Vogel Strauß) und ein Gürteltier kreuzten unseren Weg. Uiii!

Gürteltier

Nandu

Eigentlich hatten wir geplant, 100 Km hinter der Grenze in der ersten Ortschaft etwas zu essen und zu tanken, leider akzeptierte die Tankstelle keinerlei Karten und Argentinische Peso hatten wir natürlich noch keine. Auch einen Geldautomaten gab es hier leider nicht. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns für einen Umweg von knapp 100 Kilometern, um mit dem noch verbliebenen Sprit die nächstgelegene Tankstelle zu erreichen.

In Gobernador Gregores gab es zum Glück auch wirklich eine Tankstelle, an der man mit Kreditkarte bezahlen konnte. Tanken wird jetzt günstiger – endlich! Der Liter kostet in Argentinien umgerechnet nur etwa 70 Cent.
Im nächsten Supermarkt wurden die Weihnachtsschokoladen-, Kirschen- und Erdbeervorräte aufgefüllt. Man merkt wir waren hungrig. Auf einen Tipp der Verkäuferin hin, fanden wir anschließend ein Hotelrestaurant, das ebenfalls Kreditkarten akzeptierte. Die Küche war zwar gerade geschlossen, die nette Frau an der Rezeption bot uns aber an, ein paar einfache Gerichte selbst schnell kochen zu können. Die Argentinische Küche glänzt nicht nur durch Rindersteaks und Lamm, sondern ist auch durch Italienische Siedler geprägt. So gab es endlich guten Kaffee und selbstgemachte Pasta mit Tomatensoße für Anni. Alex entschied sich für Schnitzel mit Pommes.

Um an Heiligabend möglichst schnell in El Calafate zu sein, fuhren wir am Adventssonntag noch vier Stunden weiter bis in den Abend hinein zu einem Schlafplatz am Lago Argentino. Wie es in den letzten Jahren schon fast zur Tradition geworden ist am 23. Dezember bei Alex Mama ein kleines Lagerfeuer zu machen, suchten wir am Strand Feuerholz und hatten bis der Mond aufging ein wärmendes Feuer. Einfach wunderschön.

Nach einem Weihnachtsfrühstück am Lago Argentino…

…ging es am 24. Dezember nach El Calafate.

Hier bezogen wir einen schönen Bungalow und haben den ganzen Nachmittag Weihnachtsessen gekocht und Weihnachtslieder gehört. Dabei erhielten wir viele Weihnachtsnachrichten und -anrufe von den Lieben daheim.

Zum Heiligabend gab es unsere Lieblings-Weihnachtsessen kombiniert: Fisch, Rotkohl, Kartoffelsalat und Weiße Bohnensalat…

und zum Nachtisch ein „Gutesteller“ mit Nüssen, Schokolade und Keksen sowie Kirschen und auf dem Hand den Weihnachtsklassiker „Weihnachten bei Familie Hoppenstedt“.

Am ersten Weihnachtsfeiertag schliefen wir aus und dann ging es zu einem kleinen Rundwanderweg direkt an der Stadt El Calafate.

Vor dem Lago Argentino befinden sich einige kleine und größere Lagunen und Teiche. Dort hat sich eine Vielzahl an Vögeln wie Schwäne, Enten und Flamingos angesiedelt.

Schwarzzügelibis

Flamingos

Am Wegesrand wuchsen Calafate-Sträucher (Buchsblättrige Berberitze). Sie sind ein Symbol für Patagonien. Die Legende besagt, dass jeder, der eine Beere von diesem Strauch isst, bestimmt wieder nach Patagonien zurückkehrt.

Calafate

Also ab in dem Mund damit!

In den kommenden Tagen wollen wir die Eiswelt Patagoniens entdecken.

Hier könnt ihr nachverfolgen, wo wir schon waren und gerade sind: https://www.polarsteps.com/AlexEcke/1155771-sudamerika

6 Kommentare

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Ihr Lieben!Noch einen schönen Weihnachtstag für Euch zwei mit all diesen vielen herrlichen Pflanzen und Tieren.Wir freuen uns über diese wunderbare Natur.Ganz liebe Grüße von der Familie

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