Wo wir waren und sind, seht ihr hier: https://www.polarsteps.com/AlexEcke/1155771-sudamerika

Zum Abschluss: New York

Wir hatten am frühen Morgen einen zweistündigen Zwischenstop in Houston und flogen danach noch drei weitere Stunden nach New York. Alles sollte nun recht schnell gehen, denn wir waren bereits mit Passstempel in Houston in die Vereinigten Staaten eingereist. Alex Rucksack und unseren kleinen Trolli zerrten wir schnell vom Gepäckband, doch Annis Rucksack ließ auf sich warten. Irgendwann stoppte das Gepäckband, denn alle Gepäckstücke vom Flug aus Houston waren bereits verteilt. Was fehlte, war Annis Rucksack. Da reist man ein halbes Jahr durch Südamerika und alles ist gut. Und wo verschwindet das Gepäck?! In den ach so organisierten USA. Eine Dame vom Bodenpersonal fand durch die Gepäckstücknummer heraus, dass sich der Rucksack noch in Houston befand. Wie wir später herausfanden, hatte der Zoll wohl eine extra Kontrolle durchgeführt und dann war es zu spät für unsere Maschine. Der Rucksack sollte zweieinhalb Stunden später mit dem nächsten Flugzeug nach New York gelangen. Unsere Airline entschädigte uns mit einem kleinen Wertgutschein für den Flughafen. Damit gönnten wir uns eine Pizza und jeweils ein Getränk.

Das nächste Flugzeug aus Houston war pünktlich und hatte tatsächlich Annis Rucksack wohlbehalten mitgebracht. Die Freude war groß.

Wir bestellten einen Uber-Fahrer für die Fahrt zu unserem AirBnB-Appartement.
Der Fahrer erzählte uns, dass anders als in Deutschland und Brasilien der 1. Mai in den USA kein Feiertag ist.
Obwohl die Uber-Fahrt vielleicht halb so lang wie in Rio zum Flughafen war, kostete sie mehr als doppelt so viel. Nun mussten wir uns wohl wieder auf andere Preise einstellen.

Die letzte Unterkunft unserer Reise befand sich in Staten Island. Der Stadtteil von New York ist mit Manhattan durch eine kostenlose Fähre verbunden. Nach einer aufweckenden Dusche nahmen wir die nächste Fährfahrt und kamen direkt an der Statue of Liberty vorbei. Es war leider ein 11 Grad kalter Tag mit dicken Regenwolken, so sahen wir auf der Fahrt von der New Yorker Skyline nicht fiel.

Da es wirklich ungemütlich draußen war, entschlossen wir etwas Shoppen zu gehen. Nach sechs Monaten (selten mit Waschmaschine oder ähnlichem), sondern spaßigen Camperleben mit täglich den selben, schon recht kaputten Sachen, brauchten wir unbedingt neue Kleidung.

Danach kehrten wir in die Bar Murphys Tavern ein. Wir stießen mit einem Craftbeer aus Brooklyn und einem Cocktail „Brooklyn Cucumber“ an. Letzteres schmeckte wie ein Capi, nur mit Gurke. Dazu naschten wir ein Burger mit Pommes.

Am Donnerstagmorgen (2. Mai) wollten wir zum Frühstück in Staten Island einkaufen. Witzigerweise prägten unsere Wohngegend überwiegend mexikanische Einwanderer, sodass wir Produkte aus Südamerika wiedererkannten und mit dem Verkäufer einen Mix aus Spanisch und Englisch sprachen. Wir kauften süße mexikanische Brötchen und weißen, salzigen Käse ein, der wohl eher zum Überbacken von Aufläufen etc. gedacht war.

Bei strahlendem Sonnenschein nahmen wir wieder die Fähre und wurden wiederum durch die Stature of Liberty sowie die schöne Skyline von New York begrüßt. Dabei kam uns die Idee, gleich als erstes die Aussichtplattform vom neuen One World Trade Center zu besuchen.

Wir buchten online Tickets und marschierten ein paar Straßen bis wir bei den beiden Reflecting Pools ankamen. Sie bilden die Grundfläche der früheren zwei Türme des World Trade Centers nach, die 2001 nach einem Terroranschlag eingestürzt waren. Das Wasser fällt in den Pools nach innen herunter.

Mit unseren Tickets in der Tasche ging es vorbei an der Warteschlange vor dem Gebäude.
Die Bauarbeiten des One World Trade Center dauerten von 2009 bis 2013. Heute stellte es mit einer Höhe von 541,3 m das größte Gebäude New York Citys dar.

Kurz nach 11 Uhr nahmen wir einen der 73 Aufzüge des Gebäudes. An den Wänden des Fahrstuhls spielten sie eine kurze Videoshow ab. Sie zeigte ziemlich beeindruckend, wie sich Manhattan in den vergangenen Jahrhunderten verändert hat und die Wolkenkratzer wie Pilze aus dem Boden geschossen sind.

Nach wenigen Sekunden kamen wir oben an. Es folgte die nächste, auf positive Emotionen setzende Show über New York. Und dann endlich gelangten wir in die rundum verglaste Aussichtsebene. Wir bekamen ein IPad in die Hand, mit dem wir uns in einer Augmented Reality zu einzelnen Gebäuden New Yorks kurze Videosequenzen ansehen konnten. Ab und zu entdeckten wir sogar Gebäude und Parks, die noch gar nicht existierten, als diese Videoshows entstanden. Manhattan verändert sich eben so rasend schnell.

2013 haben wir bereits New York City für fünf Tage besucht und schon viele Sightseeing-Highlights gesehen. So fühlte sich die Stadt nicht ganz fremd, sondern vielleicht eher wie ein erstes kleines nach Hause kommen an. Das One World Trade Center befand sich damals noch im Bau. Deshalb fanden wir es richtig klasse, dass wir es nun fertig ansehen konnten.

Als nächstes liehen wir zwei blaue Citybikes aus, die man überall in der Stadt für 30 Minuten mieten kann. Damit radelten wir durchs frühlingliche Manhattan, welches verschwenderisch schön mit blühenden Tulpen bepflanzt war. Es trieb uns gleich ans Wasser zur weltbekannten Brooklyn Bridge. Sie war voller Touristen. Von dort aus hatten wir einen schönen Blick über die Skyline New Yorks.

Immer als eine halbe Stunde mit den Rädern vorbei war, liehen wir gleich zwei neue aus oder erkundeten zu Fuß einige Straßen, bis wir zur nächsten Leihstation gelangten. So kamen wir wirklich schnell voran und bestaunten ein Highlight nach dem anderen: Empire State Building, Rockefeller Center mit Radio City Music Hall und Times Square. Zudem durchquerten wir zu Fuß das koreanische Viertel. Außerdem fanden wir UNSEREN „Alex and Ani“ Shop! 🙂

Zum Mittagssnack gönnte sich Alex eine Cola, Pommes und einen kleinen Hotdog. Boar, da es nur ein paar Straßen vom Times Square entfernt war, kostete das Menu umgerechnet 9 Euro.

Außerdem besuchten wir den mit blühenden Bäumen und jeder Menge New Yorkern gefüllten Central Park mit dem großen Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir. Bei Letzterem handelt es sich um einen stillgelegten Stausee. Wer denkt da nicht an die Szenen bei „Sex And The City“, in denen Charlotte am See entlang joggte. Alex dachte auf jeden Fall nicht daran. 😉

Danach fuhren wir an der Westküste Manhattans in Richtung Südspitze entlang, bis wir zu den Hudson Yards kamen. Es fuhr sich herrlich, denn am Wasser entlang ist ein wunderbarer langgestreckter Park mit Fahrradweg angelegt worden.
Das Vessel an den Hudson Yards ist ein neuer Aussichtspunkt bestehend aus Treppenstufen und Plattformen, der dieses Jahr eröffnet hat. Er ist 50 Meter hoch. Treppe auf Treppe ab hatten wir neue lustige Blick auf die Skyline New Yorks. Auch dort entstanden gerade rundherum neue Parks.

Zudem stellt das Areal Hudson Yards auch gleichzeitig den Anfangsbereich des High Line Parks dar. Das ist eine ehemalige Güterzugtrasse, die wie in Prenzlauer Berg oberhalb der Straßen verläuft. 1980 stellte man den Betrieb ein. In den Jahren 2006 bis 2009 gestalteten man die ersten Abschnitte des traumhaften Parks auf der alten Trasse. Der Park ist bereits über 2 Kilometer lang. Die historischen Gleise sind (ähnlich dem Park am Südgelände in Berlin) zum Teil mit eingearbeitet worden. Außerdem kann man in verschiedenen Ecken immer neue Kunstwerke bestaunen oder es sich auf ausgefallenen Sitzbänken Liegen gemütlich machen. 2013 waren wir bereits dort und schon damals ganz begeistert. Nun freuten wir uns, wie großgewachsen die Bäume bereits waren und wie der Park noch weiter gewachsen war.

Leider begann nach ein paar Laufminuten der Regen. Wir flüchteten in ein richtiges amerikanisches Diner. Gleich kamen zwei Gläser mit Eiswasser auf den Tisch. Zum trinken bestellten wir ein tolles Craftbeer und einen selbstgemachten Eistee. Natürlich kamen auch die Getränke in eiskalten Gläsern. Dazu gönnten wir uns einen Burger und eine Erbsensuppe, die wie bei Mutti schmeckte. Mhmmm! Aber auch das war kein günstiges Essen, denn wir zahlten etwa 40 Euro für ein Schnellrestaurant. Puh!

Danach liehen wir wiederrum Räder aus und radelten im Regen zur Fähre zurück. Trotz des ungemütlichen Wetters erstrahlten die Hochhäuser die Nacht und die Bäume mit dem jungen Grün erschienen regenschwer noch dreimal hellgrüner als sonst. Uns taten vom vielen Radeln und Laufen die Beine weh, dafür hatten wir unglaublich viele Eindrücke an diesem Tag gesammelt.

Am Freitagmorgen, den 3. Mai versteckte sich die Sonne wieder hinter dicken Wolken. Uns gefiel der Park High Line so gut, dass wir nun vom anderen Ende beginnend die Strecke abliefen. Im Gegensatz zum Abend zuvor, schoben sich viele Touristen durch den Park. Außerdem verkauften ein paar Künstler ihre Werke am Wegesrand.

Nachmittags besuchten wir Alex ehemalige Chefin Christiane Meier. Die beiden haben in den letzten Jahren viele Morgenmagazin-Sendungen gewuppt und die frühen Arbeitszeiten ab 6 Uhr morgens zusammen durchgestanden. Seit letztem Sommer arbeitet sie als Leiterin des ARD-Studios in New York. Sie begrüßte uns herzlich und zeigte uns die Büros, den Hörfunk, den Schnittplatz und das Studio. Alles befand sich auf einer Etage.

Christianes Kollege empfahl uns einen Bagel-Laden ein paar Blocks weiter. Wir nahmen ein Bagel mit pfeffriger Thunfischcreme und einen mit Lachs und Cream Cheese. Wow, die Bagels schmeckten schon klasse.

Gut gestärkt begann unsere Walkingtour durch Manhattan. Wir sahen uns die Grand Central Station an, einen riesigen Bau, der 1913 als Kopfbahnhof eröffnet wurde. Dort fuhren so viele Menschen in ihren Feierabend, dass man sich hätte leicht verlieren können.

Wir liefen danach noch einmal in den Trubel des Times Squere. Wie Christiane meinte, geht da kein New Yorker hin – ein bisschen wie das Brandenburger Tor für Berliner also. Beeindruckend sind die vielen Bildschirme jedoch schon!

In Greenwich Village, einem Ausgehbezirk mit vielen Bars und Cafés, genossen wir als Abschluss unseres letzten ganzen Tages in New York noch Käse-Nachos mit roten Bohnen, Jalapeños, eingelegten Zwiebeln, Schafskäse und viel scharfer Soße. Dazu gab es natürlich ein amerikanisches IPA und einen Rotwein aus Kalifornien. Puh, das alles zusammen kostete wieder knapp 40 Euro. Es wird Zeit, dass wir wieder Geld verdienen.

Zuletzt erkundeten wir noch die neue Metro-Station am World Trade Center. Die Haupthalle, genannt Oculus, wurde 2016 eröffnet. Wow, was für ein irrer weißer Bau, der sich wie Engelsflügel über den Platz ausstreckte. Im Inneren ging es tief hinunter und alles in weiß. Es erinnerte uns an den Film „Man in Black“.

Die Fähre brachte uns das letzte Mal nach Staten Island. Die Wolkenkratzer erstrahlten die Nacht und die Statue of Liberty schickte mit ihrem Zepter einen Lichtstrahl in den Himmel.

Zum Frühstück gab es einen Schokoladen-Donut. Ein weiteres Must-Have auf unserer Essenliste für New York. Danach betrieben wir Powershopping in einem Shoppingcenter. Uff, das alles mussten wir noch verstauen und dann ging es zum Flughafen. Unser Flug nach Berlin startete gegen 18 Uhr und landete 8 Uhr morgens.

Wenn ihr das lest, sind wir wieder in Berlin und freuen uns auf das baldigen Wiedersehen mit euch. Vielen Dank für das fleißige Mitlesen, die lieben Kommentare und das aneinander Denken.
Eure Anni und Alex

Hier könnt ihr nachverfolgen, wo wir schon waren und gerade sind: https://www.polarsteps.com/AlexEcke/1155771-sudamerika

4 Kommentare

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Ihr Lieben, da werde ich ganz melancholisch, dass eure Reise schon zu Ende ist.
Im juli sind wir wahrscheinlich in Berlin. Hoffentlich sehen wir uns dann wieder mal in echt! Wir drücken euch aus Köln!

Ihr Lieben!Vielen Dank für den letzten Bericht!Es war ein wunderbarer Abschluss Eurer schöne Reise!Kommt zu Hause erstmal in Ruhe an,denn es wird wieder ein anderes Leben sein!Ganz liebe Grüße von Familie

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